Das Veilchen

Johann Wolfgang von Goethe

[Songtext zu „Das Veilchen“]

Ein Veilchen auf der Wiese stand
Gebückt in sich und unbekannt;
Es war ein herzigs Veilchen
Da kam eine junge Schäferin
Mit leichtem Schritt und munterm Sinn
Daher, daher
Die Wiese her, und sang

Ach! denkt das Veilchen, wär' ich nur
Die schönste Blume der Natur
Ach, nur ein kleines Weilchen
Bis mich das Liebchen abgepflückt
Und an dem Busen matt gedrückt!
Ach nur, ach nur
Ein Viеrtelstündchen lang!

Ach! aber ach! das Mädchеn kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm;
Ertrat das arme Veilchen
Es sank und starb und freut' sich noch:
„Und sterb' ich denn, so sterb' ich doch
Durch sie, durch sie
Zu ihren Füßen doch.“

Das arme Veilchen
Es war ein herzigs Veilchen!

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