Die vier Temperamente bei dem Verlust der Geliebten, Op. 46: I. Der Leichtmüthige

Carl Maria von Weber

Lust entfloh und hin ist hin!
Blanda will mich nicht mehr lieben!
Ich wär ihr (so wahr ich bin!)
Noch acht Tage treu geblieben,
Kam ihr' Hochzeit nicht zu Sinn
Dafür hat mich Gott bewahrt!
Lebe wohl, mein Kind, ich wandre
Schon zu frischer Liebesfahrt!
Heute die und dann die andre:
Das ist so die rechte Art!
Scheiden macht mein Herz nicht schwer,
Weinen kann ich nicht noch fluchen.
Doch da kommt ein Mädchen her,
Schnell muß ich mein Glück versuchen
Ohne Lieb' ist alles leer!
Sprödes Kind, wirf ab dein Joch,
Laß' von Himmelskost mich nippen
Eh' wir bleichen, lebe noch!
Mädchen, reiche mir die Lippen,
Denn geküßt wirst du ja doch!
Sieh, man darf sich in Genuß
Für versehnte Träume rächen.
Laß der Seelen Genius
Aus dem Schlag der Herzen sprechen
Doppelsprache ist der Kuß!
Ah, du magst mich nicht? Nun gut!
Mag ich's auch nicht gern ertragen,
Halt' ich doch mir frischen Mut
Morgen will ich wieder fragen,
Hast vielleicht dann wärmer Blut.
Wer wie ich, mein Lieb', gesinnt,
Kann nur liebend selig werden!
Fahr' ich einst zum Himmel, Kind,
Frag' ich gleich den Herrn der Erden,
Ob die Engel weiblich sind!
Wenn er etwa Nein! nun spricht,
Sag' ich keck und voll Vertrauen:
Herr, dein Reich gefällt mir nicht
Denn ein Himmel ohne Frauen
Ist die Sonne ohne Licht.
Hebt die Treue hoch empor,
Quälend Glück will ich euch schenken.
Schwatzt nur mir Moral nicht vor
Bei der Liebe will ich denken,
Wenn ich den Verstand verlor.
Alle Wesen huld'gen ihr
Liebe ist das Herz vom Leben,
Nur durch Liebe sind wir hier
Liebe will ich wieder geben,
Mädchen alle, kommt zu mir!

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