5 Lieder: 2. Der Sturm
Mir sagt der Sturm: du musst sie lassen! Ich eilt' davon, nicht konnt' ich's fassen. Das Stürmen tobend mit mir eilt,
Wie eine Meute um mich heult!
Mir ward' so bang, ich wollt' entfliehn, Des Sturmes Worte mit mir ziehn: Horch auf: schon morgen ist sie fern Im wilden Sturm entsagen lern'.
Blick zu mir her, mir gleicht dein Herz. Fühl mein Erbeben, es ist dein Schmerz. So wie ich tobe, tobt's in dir
Dich selbst siehst du verwüstet hier.
Mit stillem Schauder streift mein Blick Zur Blüthenflur, zum Wald zurück, Vernichtet ist des Lenzes Pracht,
Die Schönheit, die mir einst gelacht!
Nun komm' ich eilend zu dir, mein Kind O sag' mir schnell, spricht wahr der Wind? Muss ich dich lassen, entfliehst du mir? Ist ewig nicht das Glück bei dir?
Nicht hört' ich mehr des Sturmes Macht. Der Wind war schon zur Ruh' gebracht. Mir blickt mein Lieb' in's Angesicht, Entwichen war der Bösewicht!