Du Brauchst Nicht Mehr

Rainhard Fendrich

Der Fortschritt ist ein Menschendrang
Durch den man leicht vergisst,
So mancher Schritt bringt uns weit fort,
Von dem was wichtig ist.
Der Wissensdurst bleibt ungelöscht und ohne Ziel.
Der Wohlstand nimmt das Sättigungsgefühl.
Und wieder flimmert durch die Zimmer um „punkt acht“
Ein Flüchtlingsstrom
Ein Vater trägt am Rücken seinen Sohn
Und sagt

„Du braucht nicht mehr, als Du tragen kannst.
Du brauchst nicht mehr, als ein Leben ohne Angst
Und dass Du niemals mehr um Deine Kinder bangst.

Ich gehe seither mit ganz and'ren Augen durch die Stadt
Und seh' so viele, die ihr Schicksal her verschlagen hat.
So mancher, dem sie unerwünscht, tut die lautstark kund,
Vergisst kein Mensch verlässt gern seine Heimat ohne jeden Grund
Man redet viel von Toleranz,
Doch was man spürt ist meist nur dumme Arroganz.

Und für den Fall sollt' ich mal wieder lust- und kraftlos sein.
Präg'ich mir diese Worte ein:

„Du braucht nicht mehr, als Du tragen kannst.

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