Oststern Am Narbenhimmel

Ich höre engel schreien,
Ihre flügel stinken nach benzin,
Ihr blut wie regen fällt,
Vom narbenhimmel auf mein gesicht.

Ich sehe engel sterben,
Im flammenmeer verglühen,
Wie feuerwerk zum untergang,
Ihre leiber wellen ziehen.
Ich kann ihr fleisch riechen,
Engelsblut im feuer kocht.
Tote augen blicklos brennen,
Und es wird nacht.

Dunkelheit bedeckt das land
Wie ein schwarzes leichentuch.
Gnädig nimmt sie mir die sicht,
Auf das, was am boden kriecht,
Nur sein atmen ist zu hören,
Kann kaum mehr meine ruhe stören.
Ja!

Und ich steige auf,
Aus blut und leichenschmier!
Wisch mir die leiber aus den augen.
Groteske formen, toten fleisches,
Geformt von meinem bruder,
Führ mich zum gruße ein geleit!

Immer höher, langsam, würdevoll,
Mein blick sondiert das tote land,
Geschmückt vom fleische,
Rein gewaschen, blutleer.
Vom lebenshauch befreit,
Von allen sinnen,
Die seine schönheit jäh entweiht.

Und bald ist mein platz erreicht,
Ganz weit oben,
Unterhalb vom mond,
Nur der himmel weint im neonrot,
Verkündet ohne reue:
Gott ist tot!

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