Gasthaus
Das Leben ist ein Gasthaus
Täglich kommen neue Gäste
Sie ziehen ein und raus
Bewirte sie aufs Allerbeste
Sie heißen Freude, Kummer, Chaos
Liebe und auch Niedertracht
Wie Gemeinheit, weise Einsicht
Ein Gedicht, das achtsam macht
Melancholie und wilde Bilder fluten
Die Angst wohnt unterm Dach
Verzweiflung und die Kunst der Muse
Die so gerne küsst und dabei lacht
Das Leben ist ein Gasthaus
Täglich kommen neue Gäste
Sie ziehen ein und aus
Bewirte sie aufs Allerbeste
Auch wenn die ganze Schar der Sorgen
Die dein Mobiliar zerlegt
Wenn sie dein Haus plündern, belagern
Dann zeig dich würdig und bewegt
Behandle alle ehrenvoll
Vielleicht räumen sie dich frei
Für ganz unbekannte Freuden
Vielleicht bereiten sie dich vor auf deinen Weg
Das Leben ist ein Gasthaus
Dem Dunkel der Gedankengänge
Der Scham, Bosheit und Neid
Begegne ihnen lächelnd vor der Tür
Und lad' sie ein
Denn sie sind zu dir gekommen
Aus einer Zwischenwelt geschickt
Um dich zu lehren und zu führen
Du kannst für jeden dieser Gäste dankbar sein
Das Leben ist ein Gasthaus
Gasthaus
Gasthaus